Bilanz über fünfzig Jahre humanitäre Arbeit bei Ärzte ohne Grenzen zu ziehen und gleichzeitig eine Bestandsaufnahme der künftigen Herausforderungen zu machen, ist kein Leichtes. Mit Einsätzen in über 80 Ländern, die mit Privatspenden im Umfang von rund 2 Milliarden Euro finanziert werden, ist die heutige Hilfsorganisation um ein Vielfaches grösser als die bescheidene Initiative, die in den 60er-Jahren als Reaktion auf die humanitäre Katastrophe des Biafra-Krieges entstanden ist. Konflikte und Naturkatastrophen zu Zeiten des Kalten Krieges waren mit bestimmend für die Reichweite und die Grenzen der ersten Einsätze der Organisation. Inzwischen haben sich die humanitäre Hilfe und die operativen Vorgaben tiefgreifend verändert.