Die Mehrheit der arabischen Regime sind mit starkem Druck aus der Bevölkerung konfrontiert. Ihre autoritäre Haltung, aber auch ihre Fähigkeit, Entwicklung und sozialen Wohlstand hervorzubringen, werden hinterfragt, während ihre Gesellschaften immer stärker unter Arbeitslosigkeit, sozialer Unsicherheit und Armut leiden. Welchen Platz haben Entwicklungsorganisationen, die sich in jüngsten Jahren stark vermehrt haben, in diesem neuen, durch den Arabischen Frühling von 2011 geschaffenen Status quo?
Die Autor:innen dieses Buches versuchen, die Dynamik zu verstehen, durch die verschiedenste zivilgesellschaftliche Organisationen Aufgaben übernahmen, die für Jahrzehnte Sache des Staates waren. Welche komplexen Verbindungen unterhalten sie mit der «Fabrikation staatlicher Massnahmen» in den untersuchten arabischen Staaten (Marokko, Jemen, Libanon, Syrien, Jordanien und, in geringerem Masse, Palästina)?
In diesem Buch werden die vielfältigen Beziehungen zwischen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen und der Politik, staatlichen Belangen, Staatsmacht und internationalen Geldgeber:innen analysiert. Dabei widmen die Autor:innen ihre Aufmerksamkeit den wahren Geschichten konkreter Entwicklungsprojekte, ohne verklärten Theorien über die Tugenden der Zivilgesellschaft zu verfallen oder NGOs als monolithische Einheit zu betrachten.