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Attacks on Hospitals: an Alarming Problem for Military Medicine as well as for Humanitarian Medicine

Thema
Stichwort
Type
Peer-reviewed Artikel
In
International Review of the Armed Forces Medical Services
Auflage
Vol. 90, No. 3, pp. 71-77
2017

Die Zusatzprotokolle I und II von 1977 zu den Genfer Konventionen und weitere Abkommen schützen als Teil des humanitären Völkerrechts (HVR) Patient:innen, medizinisches Personal und Gesundheitseinrichtungen in bewaffneten Konflikten. Sie erkennen das Primat der medizinischen Ethik in Kriegszeiten an, insbesondere das Prinzip der Nichtdiskriminierung. Angriffe auf Spitäler oder medizinische Dienste in bewaffneten Konflikten sind ein flagranter Verstoss gegen diese Schutzregelungen. Das Ignorieren, Missachten oder Umdeuten des HVR hat weitreichende Folgen für Angehörige von Gesundheitsberufen. Eine solche Situation gefährdet nicht nur die Sicherheit von Patient:innen und Gesundheitspersonal, sondern hat auch Auswirkungen auf die Integrität und Unabhängigkeit von Ärzt:innen und medizinischem Personal weltweit. In diesem Artikel wird der Luftangriff auf das Spital von Kundus (Afghanistan, 2015) unter geschichtlichen, rechtlichen und moralischen Gesichtspunkten analysiert. Ungeachtet der Schwierigkeit, vorsätzliche Angriffe auf Gesundheitszentren einem gemeinsamen Aggressionsmuster zuzuschreiben, bleibt die Wahrung der Grundsätze des HVR eine historische Verantwortung der Vertragsstaaten. Über Kundus und ähnliche Zwischenfälle hinaus zeigt eine genaue Untersuchung der aufkommenden Militärdoktrinen und der revisionistischen Theorien der Lehren vom «gerechten Krieg», inwiefern nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch die tragenden Grundsätze des HVR gefährdet sind. Das Leisten von unparteiischer medizinischer Hilfe in kriegerischen Situationen läuft Gefahr, unmöglich, unrechtmässig und irrelevant zu werden, was die Arbeit aller – militärischen wie zivilen – medizinischen Fachkräfte bei der Versorgung der Opfer bewaffneter Konflikte beeinträchtigen würde.

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