Dieser Artikel befasst sich mit dem Aufgebot humanitärer Hilfe in Haiti im Jahr 2010, als zwei Ereignisse zu einer massiven humanitären Krise führten. Zuerst löste im Januar 2010 ein Erdbeben eine regelrechte Mobilisierung von Nothilfe aus: Hunderte humanitäre Organisationen kamen mit umfassenden Versorgungskapazitäten ins Land. Anschliessend brach im Oktober eine Choleraepidemie aus, die in den Medien viel Aufmerksamkeit erhielt, in ihrem Ausmass jedoch internationale Hilfsorganisationen an ihre Grenzen brachte. Das Koordinationssystem der Vereinten Nationen war in beiden Fällen damit befasst, die Nothilfe zu organisieren.
In diesem Artikel unterzieht Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) die humanitäre Hilfe für Haiti von 2010 einer kritischen Analyse und zieht Schlüsse aus dieser Erfahrung: Trotz der unverkennbaren Anstrengungen zur Koordination der Hilfe scheint das aktuelle «Hilfssystem» den Nothilfeprozess nicht optimiert zu haben; schlimmer noch, das System selbst scheint die Hürden hervorzubringen, die einer wirksamen Hilfe im Wege stehen. Dafür lassen sich verschiedene Gründe anführen, insbesondere die von vielen Seiten befürwortete Forderung nach einem raschen Wiederaufbau dort, wo noch nicht einmal die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung erfüllt sind
Französische Version
Es besteht auch eine französische Version dieses Artikels: „Qualité d’aide, Haïti : les limites du „système de l’aide humanitaire“ „.
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